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pnd:pnd_soziale_normen

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 =====Die Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung===== =====Die Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung=====
 [[https://www.uni-ulm.de/med/gte/mitarbeiter/mitarbeiter/steger-florian-univ-prof-dr/|Prof. Dr. Florian Steger]] ((Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Universität Ulm)) äußert sich zu diesem Thema kritisch: „Wir diskutieren über ungeborenes Leben und sprechen zunächst über einen Embryo, also primär Zellverbände. Wir beurteilen kein Kind. Über ein Kind zu verfügen, kann sich niemand anmaßen.“ \\ [[https://www.uni-ulm.de/med/gte/mitarbeiter/mitarbeiter/steger-florian-univ-prof-dr/|Prof. Dr. Florian Steger]] ((Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Universität Ulm)) äußert sich zu diesem Thema kritisch: „Wir diskutieren über ungeborenes Leben und sprechen zunächst über einen Embryo, also primär Zellverbände. Wir beurteilen kein Kind. Über ein Kind zu verfügen, kann sich niemand anmaßen.“ \\
-Niemand kann im Vorhinein sagen, wie sich ein Kind entwickelt bzw. wie stark sich eine diagnostizierte genetische Erkrankung im späteren Leben auswirken wird. Genau deshalb fällt es den Eltern oft unglaublich schwer, sich für oder gegen eine Abtreibung zu entscheiden, da hier viele [[:faktoren_abtreibung|Faktoren]] eine Rolle spielen.\\+Niemand kann im Vorhinein sagen, wie sich ein Kind entwickelt bzw. wie stark sich eine diagnostizierte genetische Erkrankung im späteren Leben auswirken wird. Genau deshalb fällt es den Eltern oft unglaublich schwer, sich für oder gegen eine Abtreibung zu entscheiden, da hier viele [[abtreibung:faktoren_abtreibung|Faktoren]] eine Rolle spielen.\\
  
 =====Ethisches Bedenken===== =====Ethisches Bedenken=====
 +{{:pnd:pasted:20250428-101619.jpeg}}\\
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 +Auch ethisches Bedenken spielt in der Debatte um pränatale Diagnostik eine wichtige Rolle. \\
 +Zu diesem Thema äußert sich Natalie Dedreux, eine 20 jährige Kölnerin, die das Down-Syndrom hat, kritisch: „Mein Leben mit Down-Sydrom ist cool!“, betonte sie und verwies in diesem Zusammenhang auf das Grundgesetz, dessen Grundrechte für alle gelten würden, auch für Menschen mit Behinderung. Kinder, die mit dem Down-Syndrom geboren werden, könnten schließlich nichts dafür und müssten deshalb geschützt werden. „Wir wollen nicht abgetrieben werden“, sagte die Jugendliche, die sich beispielsweise über das Forschungsprojekt Touchdown 21 für Menschen mit Trisomie 21 einsetzt. „Die Welt soll aufhören, Angst vor uns zu haben“, schloss sie.
 +Deshalb findet sie auch, dass NIPD-Tests nicht von der Krankenkasse übernommen werden sollten, denn sie finde „es nicht gut, schon früh zu wissen, ob das eigene Kind das Down-Syndrom hat“. \\
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 +Dr. Joachim Vetter ((Leiter der Geschäftsstelle des Deutschen Ethikrates)) beleuchtete die NIPD-Tests zunächst aus historischer Perspektive. 2013, als der Ethikrat hierzu eine Stellungnahme verfasste, sei die Test-Sicherheit nicht überzeugend gewesen. Heute hingegen sei sie deutlich besser geworden. Auch bei der Ärzteschulung im Bereich Beratungskompetenzen sei vieles geschehen. Dennoch: „Ethisch betrachtet, ist das eine Art Rasterfahndung“, gab Vetter mit Blick auf die NIPD-Tests ((nicht invasive pränatale Diagnostik)) und ihr Diskiminierungspotenzial zu bedenken.
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 +Zugleich provoziere das Thema soziale Ungerechtigkeit. Schließlich würden private Krankenkassen die Bluttests übernehmen, bei gesetzlichen Kassen geschehe das hingegen nur in Ausnahmefällen. 
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 +Vetters Vorschlag zur (durchaus auch gesetzlichen) Regelung der NIPD bestand nach Abwägung des Diskriminierungspotenzials mit den medizinischen Vorteilen darin, die Tests auf Risikoschwangerschaften zu begrenzen.
  
  
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-Quellen: https://www.die-debatte.org/praenataldiagnostik-gesellschaft/+Quellen: https://www.die-debatte.org/praenataldiagnostik-gesellschaft/ und https://www.bundestag.de/webarchiv/textarchiv/2019/kw11-pa-kinderkommission-627606
  
  
pnd/pnd_soziale_normen.1745828133.txt.gz · Zuletzt geändert: von Juliane Pfister